Ein Seminar des
Arbeitskreis Resozialisierung
in Zusammenarbeit mit der Georg-von-Vollmar-Akademie und dem Bayer. Landesverband für Gefangenenfürsorge und Bewährungshilfe e.V.
Kochel am See. Vom 26.- 28. März 1999 fand auf Schloss Aspenstein das Seminar "Opferhilfe contra Täterhilfe?" mit 30 TeilnehmerInnen aus Straffälligenhilfe und Opferhilfe statt. Bei diesem ungewöhnlichen Zusammentreffen führten beide "Lager" einen zukunftsweisenden Dialog. Die 4 hervorragenden ReferentInnen aus Täter- und Opferhilfe schufen in Grundlagenreferaten und modellhaften Einblicken in ihre Gebiete ein greifbares Bild der Praxis.

Die brisanten Fragestellungen:
  • Sind Opfer von heute oft Täter von morgen?
  • Ist Straffälligenhilfe ein Beitrag zur inneren Sicherheit und Kriminalitätsverhinderung?
  • Ist der Ruf nach Strafrechtsverschärfung gerechtfertigt?
Moderation: Peter Seidel, Diakonisches Werk Ansbach
Organisation: Helmuth Wurzbacher, Arbeitskreis Resozialisierung Nürnberg


Aus der Vorankündigung


Über 1000 Menschen bemühen sich bayernweit ehrenamtlich in der Straffälligenhilfe um die Wiedereingliederung der Täter. Diesem Engagement wird von anderen, die die Opfer von Straftaten im Zentrum der Bemühungen sehen wollen, mit Misstrauen begegnet.

Wir fordern Hilfe für Täter und Opfer gleichermaßen!


Stimmen der ReferentInnen



"Was heißt es eigentlich, Opfer einer Gewaltstraftat zu sein? Ein Blick zurück im Zorn über die Entwicklung des Opferschutzrechts, sowie die Schilderung der persönlichen Situation der Opfer sollen verdeutlichen, warum die Kontroverse Täterhilfe/Opferhilfe derart emotional besetzt ist. In Abkehr davon sollen - aus rationaler Opfersicht - Möglichkeiten, aber auch Grenzen einer Vereinbarkeit beider dargelegt werden. Letztlich bedeutet umfassender Opferschutz auch zu überlegen, wie Opferhilfe durch Täterhilfe geleistet werden kann."

Marion Zech
Opferanwältin, Opferbetreuung,
Leitung der Außenstelle Dillingen des Weißen Ringes e.V.





"Die meisten jugendlichen Straftäter waren, bevor sie zu Tätern wurden, zunächst selbst Opfer. Sie kommen fast ausnahmslos aus instabilen bis chaotischen Familienverhältnissen, sog. kriminogenen Familien. Sie verfügen nicht selten über erhebliche Eigenerfahrungen, was Vernachlässigung, Mißachtung, Ablehnung und Gewaltanwendung betrifft.
Das Referat versucht aufzuzeigen, ob es bei den jugendlichen Tätern gewisse Regelhaftigkeiten in ihren Biografien gibt. Vor allem wird der Frage nachgegangen, ob jugendliche Gewalttäter sich in ihren Sozialisationsbedingungen von anderen kriminell gewordenen Jugendlichen unterscheiden."

Walter Knöbl

Sozialwissenschaftler und Familientherapeut, Leiter der Sopzialtherapeutischen Wohngemeinschaften der Evang. Stadtmission Nürnberg

"Sexuelle Übergriffe ziehen für betroffene Frauen massive Folgen nach sich. Frauen, die sexuelle Übergriffe erleiden mussten, leben oft jahrelang mit schweren Beeinträchtigungen, die nahezu alle Lebensbereiche erfassen. Die Aufarbeitung der Gewalterlebnisse nimmt weitere Jahre in Anspruch. In meinem Referat beleuchte ich, wie sich sexuelle Traumatisierungen in kurz-, mittel-, und langfristiger Perspektive auf die Opfer auswirken."

Sonja Staudigel

Diplompsychologin im Frauennotruf e.V., Nürnberg

"Straftäterbehandlung greift immer über die Therapeut-Patient- Beziehung hinaus. Die totale Institution Gefängnis findet Eingang in das Behandlungszimmer über die realen Bedingungen eines mehr oder weniger ausgeprägten Zwangsrahmens, aber auch durch Phantasien sowohl des Patienten als auch des Therapeuten. Ebenso entfalten Einstellungen der Gesellschaft und politisches Klima ihre Wirkungen. Insofern können Theorien und Erfahrungen aus dem klassischen ambulanten Setting nicht einfach übernommen werden. Die Erprobung angemessener Behandlungsformen steckt noch in den Anfängen und gerät wegen mangelndem common sense immer wieder ins Stocken."

Dr. Willi Pecher
Klin. Psychologe und Psychotherapeut in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim

Hier erhalten Sie die Dokumentation "Opferhilfe contra Täterhilfe?"
mit den vollständigen Referaten aller 4 ReferentInnen und weiteren Beiträgen.
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Fortsetzung des Dialogs?
Zum Ende des Seminars wurde mehrheitlich der Wunsch nach einer Anschlussveranstaltung deutlich gemacht. Insbesondere wünschten sich die TeilnehmerInnen, intensiver mit der Justiz ins Gespräch zu kommen.


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